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Schulministerin nutzt Erhebung als Alibi! VkdL: Zahlen zum Unterrichtsausfall bewusst geschönt

Der VkdL ist entsetzt über den Gleichmut, den das nordrhein-westfälische Schulministerium in Sachen „Unterrichtsausfall an Schulen in NRW“ an den Tag legt.

Gestern wurden die Zahlen vorgestellt. „Die Verharmlosung des Sachverhalts und die Vertröstung der Schulen scheint die Augen-zu-und-durch-Strategie von Ministerin Sylvia Löhrmann zu sein“, so resümiert die Bundesvorsitzende des VkdL, Roswitha Fischer. Der VkdL kritisiert das Vorgehen des Ministeriums scharf: Nachdem der Landesrechnungshof einen Unterrichtsausfall von 5,8 Prozent ermittelt hatte, wurde das Schulministerium aktiv. Die ministeriell veranlasste aufwändige Erhebung blockierte 700 Lehrerstellen und brachte das vermeintlich beruhigende Ergebnis, dass in 2014 laut Statistik im Durchschnitt „nur“ alle zwei Wochen eine Unterrichtsstunde ausfalle – in absoluten Zahlen sind das 1,8 Millionen Stunden, von denen vor allem die Realschulen betroffen waren (2,9 Prozent)!

Statistiken sind bekanntlich subjektiv interpretierbar – man muss nur die passenden Zahlen nennen, um die Eltern zu beruhigen. Aber auch der WDR brachte die verzerrte Wahrnehmung schon auf den Punkt: Wenn auch das „eigenverantwortliche Arbeiten“, also die Zeit, in denen die Schüler ohne Lehrer auf sich selbst gestellt sind, mit in den Vertretungsunterricht eingerechnet wird, dann kommt man auf einen niedrigen Wert von 1,7 Prozent für 2014 (gegenüber 4,3 Prozent in 2001). Rechnet man diese Vertretungsstunden raus, so kommt man auf 5,9 Prozent – ein Wert also, der verdächtig nahe an dem des Landesrechnungshofs liegt (5,8 Prozent)!

Wer Eltern, Lehrerinnen und Lehrer so an der Nase herumführt, der büßt nicht nur massiv Glaubwürdigkeit ein, sondern betreibt eine verantwortungslose Schulpolitik, die auf den Rücken der Schülerinnen und Schüler ausgetragen wird. Der VkdL fordert das Schulministerium auf, die Zahlen der Erhebung richtig zu lesen und den Schulen mehr Vertretungslehrer zuzuweisen.

Geschönte Schulstatistiken rechtfertigen in keinem Fall den Mehraufwand, sondern sorgen nur für noch mehr Ausfall an den Schulen!

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Gedruckt am 29.03.2024 16:12.