Stellungnahmen
Nachruf: Die christlichen Gewerkschften trauern um Papst Franziskus

Die christlichen Gewerkschaften trauern um Papst Franziskus, der in den frühen Morgenstunden des Ostermontag verstorben ist. Der gebürtige Argentinier Franziskus war seit dem 8.Jahrhundert der erste nichteuropäische Papst. Trotz seines schwachen Allgemeinzustandes nach einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung und mehrwöchigen Krankenhausaufenthaltes hatte es sich das Oberhaupt der katholischen Christenheit nicht nehmen lassen, sich am Ostersonntag noch einmal den Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom zu zeigen und persönlich von der Mittelloggia des Petersdoms den traditionelle Segen Urbi et Orbi zu spenden. Er hat damit bis zuletzt die von ihm für so wichtig erachtete Nähe zu den Menschen demonstriert.
Die Jahre des Pontifikats von Papst Franziskus waren geprägt von seinem Einsatz für die Armen, Schwachen und Geflüchteten sowie vom Bemühen um eine Dezentralisierung und behutsamen Modernisierung der katholischen Kirche. Papst Franziskus war kein Kirchenfürst, sondern ein Pontifex, der die Nähe zu den Gläubigen gesucht hat. Auch die Arbeitswelt ist dem Kirchenoberhaupt nicht fremd gewesen. Vor seinem Theologiestudium hat er eine Ausbildung zum Chemietechniker absolviert und mit einem Diplom abgeschlossen. Darüber hinaus war er zeitweilig auch als Hausmeister tätig.
Papst Franziskus war ein politischer und volksnaher Papst, der sich für die Rechte indigener Völker, Flüchtlingsschutz und die Beendigung der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen eingesetzt hat, wenngleich nicht immer mit dem Nachdruck, den sich viele erhofft hätten. Zu Deutschland hatte er ein ambivalentes Verhältnis. Er liebte und würdigte die deutsche Kultur, übte jedoch Zurückhaltung gegenüber dem deutschen Klerus, dessen synodaler Weg er als elitär ablehnte.
Die christlichen Gewerkschaften erinnern daran, dass Papst Franziskus am 6.Mai 2016 in Würdigung seines herausragenden Engagements für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit der Internationale Karlspreis zu Aachen verliehen wurde. Er wird damit auch den deutschen Christen in besonderer Erinnerung bleiben.
Gedruckt am 28.09.2025 16:39.