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Peter Keller, ein kompetenter christlicher Sozialpolitiker und engagierter Kämpfer für Arbeitnehmerinteressen wird am 11. Oktober 2012 75 Jahre alt.

Sein sozialpolitisches Engagement verbunden mit der christlichen Soziallehre hat Peter Keller auch außerhalb seiner politischen Heimat - der CSU - bekannt gemacht. Sein Werdegang ist ein Musterbeispiel für einen Menschen, dessen Leben von dem Glauben an eine gerechte Sozialpolitik geprägt wurde.

Geboren wurde Peter Keller am 1.10.1937 in Würzburg, war aber sein Leben lang in Zellingen beheimatet. Nach der mittleren Reife absolvierte er zwei Jahre lang ein Industriepraktikum und graduierte zum Diplomingenieur (FH).  In den Jahren 1962 bis 1968 arbeitete Peter Keller in einem Großbetrieb, in dem er auch drei Jahre als Betriebsrat aktiv war. Neben seiner Berufstätigkeit bildete er sich weiter und besuchte er in Würzburg das Abendgymnasium, wo er im Jahr 1964 die Abiturprüfung bestand. In der Zeit von 1968 bis 1980 wechselte Peter Keller in seine Tätigkeit als Diözesansekretär und Bildungsreferent der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Auch dort engagierte er sich für Arbeitnehmerinteressen und bekleidete ab dem Jahr 1970 das Amt des Personalratsvorsitzenden  beim Bischöflichen Ordinariat.

Doch auch die Weiterbildung war stets ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Ab 1971 nahm er neben seiner Berufstätigkeit an der Würzburger Universität ein Studium der Geschichte, Soziologie und Pädagogik auf, das er 1977 mit dem Magisterexamen abschloss. Mit dieser Erfahrung und Befähigung leitete Peter Keller in den Jahren 1981 bis 2002 „Das Haus für Soziale Bildung" in Retzbach/Benediktushöhe. Der Bildungsstätte ist er auch heute noch verbunden als Vorsitzender des Trägervereins für die Benediktushöhe. Seine berufliche Tätigkeit brachte auch Mitwirken im kirchlichen Bereich mit sich. Von 1975 bis 1982 war er Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen der deutschen Diözesen. Hier konnte er für die kirchlichen Mitarbeitervertretungen rechtliche Verbesserungen im Mitbestimmungsbereich durchsetzen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Peter Keller auch politisch und gewerkschaftlich im Sinne der Arbeitnehmerinteressen. Seine gewerkschaftliche Laufbahn begann Peter Keller bei der IGM. Im Jahr 1975 wurde Peter Keller dann Mitglied der Gewerkschaft öffentlicher Dienst und Dienstleistungen (GÖD) im Christlichen Gewerkschaftsbund (CGB). Seit 1982 versuchte Peter Keller als Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft für Arbeitskammern die öffentlich-rechtliche Vertretung aller Arbeitnehmer in Form von Arbeitskammern bundesweit zu erreichen, ein Engagement, das bis heute an der ablehnenden Haltung des DGB gescheitert ist. Seit inzwischen acht Jahren ist Peter Keller auch Vorsitzender des Adam-Stegerwald- Kreis e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, das geistige Erbe des großen christlichen Gewerkschaftsführers und Zentrumspolitikers Adam Stegerwald aus Unterfranken zu pflegen und dessen Gedanken in die Gegenwart zu transportieren.

Politisch begann sein Wirken im Jahr 1958 als er der CSU beitrat. Vor 50 Jahren, 1962, wurde Peter Keller zum Ortsvorsitzenden in Zellingen gewählt und engagierte sich auch in den Kreisverbänden der JU und CSU in Karlstadt als Vorsitzender. Im Jahr 1977 wurde Peter Keller Bezirksvorsitzender der Christlich-Sozialen Arbeitnehmer-Union (CSA) in Unterfranken. Zwischen 1980 und 1987, sowie 1990 und 1998 war Peter Keller Mitglied des Deutschen Bundestages. Eine seiner vielen Aufgaben als Abgeordneter war der Vorsitz der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU- Bundestagsfraktion.

So vielfältig wie sein berufliches Leben war auch sein politisches Engagement. Er war Mitte der 80er Jahre Mitinitiator des gesetzlichen Minderheitenschutzes für kleinere Gewerkschaften in Betrieben und Verwaltungen. Er arbeitete in den Bundestagsausschüssen vor allem in den  Bereiche Mitbestimmung, z.B. für EU-Betriebsräte, Vermögensbildung, Schutz des ungeborenen Lebens und Gesundheits- und Familienpolitik mit.

Sein politisches Wirken reichte weit über Deutschland hinaus. Von 1995 bis 1998 war Peter Keller Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg. In zwei Enquete-Kommissionen zum "Demographischen Wandel" koordinierte er als Obmann für die Unionsfraktion die Positionen seiner Fraktion.

Für sein Lebenswerk wurde Peter Keller mit drei  Verdienstorden ausgezeichnet, dem Päpstlichen Silvesterorden, 1984, dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1994 und dem Bayerischen Verdienstorden, 1997.

Wir wünschen dem Jubilar Peter Keller alles Gute, viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit. 

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