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Stellungnahme der CGM zu Artikel „Mieses Geschäft mit Werkverträgen“, veröffentlicht am 26.02.2012 auf Spiegel Online

Stuttgart, 27.02.2013. Adalbert Ewen, Bundesvorsitzender der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) und Bundesvorstandsmitglied des Christlichen Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB), nimmt Stellung zum Artikel „Mieses Geschäft mit Werkverträgen“, veröffentlicht am 26.02.2012 auf Spiegel Online:

„Es ist unerträglich, dass die christlichen Gewerkschaften immer wieder mit den Fehlern der Vergangenheit konfrontiert werden. Über den Tarifvertrag in dem Artikel „Mieses Geschäft mit Werkverträgen“ wurde schon häufig berichtet, der Bericht beinhaltet insofern keinerlei Neuigkeiten.

Die Vorstände von CGM und CGB haben bereits im November bzw. Dezember freiwillige Selbstverpflichtungen beschlossen, zukünftig keinen Tarifvertrag mehr unter 8,50 Euro pro Stunde abzuschließen, doch darüber verlieren die Autoren kein Wort. Stattdessen wird ein laufender Tarifvertrag zitiert, der in der Vergangenheit abgeschlossen wurde und der aufgrund der freiwilligen Selbstverpflichtungen heute nicht mehr vereinbart würde. Über Tarifverträge dieser Art, die andere Gewerkschaften abgeschlossen haben, wird konsequent nicht berichtet. 

Es drängt sich die Frage auf, welche politische Motivation hinter dieser Berichterstattung steht: Lassen sich zum wiederholten Male Journalisten vor den politischen Karren derer spannen, die ein großes Interesse daran haben, von eigenen Fehlern abzulenken? Oder will man durch entsprechend lancierte Artikel unbequeme Konkurrenten rechtzeitig vor den Betriebsratswahlen im Frühjahr 2014 aus dem Feld schlagen?

Wir lassen uns als christliche Gewerkschaften jedoch nicht beirren: Seit Adam Stegerwald waren es immer wieder christlich-soziale Gewerkschafter, die die Arbeitsmarktpolitik positiv gestaltet haben. An dieser Tradition halten wir fest, auch gegen politische Widerstände. Wir haben uns bereits im Herbst 2011 zur allgemeinen verbindlichen Lohnuntergrenze bekannt. Schon seit Beginn des Jahres 2010 haben wir keinen Tarifvertrag mehr in der Zeitarbeit abgeschlossen, der qualitativ von den DGB-Tarifverträgen in dieser Branche abweicht.

Dennoch wird weiterhin negativ über uns berichtet, in den meisten Fällen werden wir nicht einmal um eine Stellungnahme gebeten. Wir appellieren deshalb an alle Journalisten, Abstand von der bisher praktizierten einseitigen Berichterstattung zu nehmen, und zukünftig nicht nur über uns, sondern auch mit uns zu sprechen. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Andere auch?“

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