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„Wir sind raus“ Für die CGM endet die Tarifarbeit in der Zeitarbeitsbranche

Stuttgart, 28.03.2013. Zum 31.03.2013 endet das Engagement der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) in der Zeitarbeit endgültig. „Alle Tariferträge sind gekündigt, wir sind raus“, verkündete der CGM-Bundesvorsitzende Adalbert Ewen kurz vor Antritt des Osterurlaubes.

Die CGM hatte seit 2010 neben der Tarifgemeinschaft der Christlichen Gewerkschaften Zeitarbeit und PSA (CGZP) selbst Tarifverträge in der Zeitarbeit abgeschlossen. Der erste CGM-Tarifvertrag lag in den Entgelten sogar über dem damaligen Tarifvertrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und beinhaltete schon damals einen Zuschlag für Zeitarbeitnehmer, die in der ME-Branche eingesetzt werden – eine Errungenschaft, deren Erfindung sich jetzt die IG Metall rühmt. „Wir haben Fehler in der Zeitarbeit gemacht, und wir haben unsere Lehre daraus gezogen. Das Kapitel Zeitarbeit endet für uns endgültig am 31. März, obwohl wir seit 2010 ordentliche und in der Branche übliche Tarifverträge abgeschlossen haben“, stellt Ewen fest. Vom Grundsatz her gelte nun „equal pay“, es könne jedoch auch weiterhin per Tarifvertrag nach unten abgewichen werden. „Diejenigen, die uns über Jahre hinweg vorgeworfen haben, die prekäre Situation in der Zeitarbeit verschuldet zu haben, haben es jetzt in der Hand: Wenn keiner mehr einen Tarifvertrag in der Zeitarbeit abschließt, dann gilt equal pay!“.

Der DGB werde aber auch in Zukunft Tarifverträge in der Zeitarbeit abschließen, darauf wette er. „Aber warum eigentlich? Wir fallen doch jetzt als Ausrede weg“, merkt der CGMBundesvorsitzende an. Der CGM sei es wichtig, dass Zeitarbeitnehmer spätestens nach drei Monaten das gleiche Entgelt erhalten wie die Stammbelegschaft. „Das geht durch eine gesetzliche Regelung, es gibt aber auch noch einen einfacheren Weg: gar keine Tarifverträge“, schlägt Ewen vor.

Wenn es dem DGB ernst sei mit seiner Forderung nach equal pay, könne er nun ja ebenfalls aus der Zeitarbeitsbranche aussteigen. „Wir sind sehr gespannt, ob der DGB bereit ist, diesen Schritt wirklich zu gehen – konsequent wäre er“, so Ewen abschließend.

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