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Überstunden müssen abgegolten werden CGM verlangt Bezahlung oder Arbeitszeitkonten!

„Dass die Deutschen so viele Überstunden machen, ist bedenklich, aber dass die Hälfte davon verfällt, ist ein Unding“, empört sich Adalbert Ewen, Bundesvorsitzender der Christliche Gewerkschaft Metall (CGM).

Nach einer Studie der EU-Agentur Eurofound arbeiten die Vollzeitbeschäftigten in Deutschland durchschnittlich 40,5 Stunden pro Woche, obwohl die tarifvertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit lediglich 37,7 Stunden beträgt. Mit im Schnitt wöchentlich 2,8 Überstunden liegt Deutschland damit in Europa an der Spitze - „ein Europameistertitel, auf den wir nicht stolz sein können“, meint Ewen. Als schlimm betrachte er dabei vor allem die Tatsache, dass die Hälfte davon nicht vergolten wird: „Überstunden gehören entweder ausbezahlt oder auf ein Arbeitszeitkonto verbucht und zu einem späteren Zeitpunkt in Freizeit abgegolten“. Für „eine zeitliche Flexibilität, die sich im Rahmen hält“, habe er zwar ein gewisses Verständnis. Es sei aber inakzeptabel, dass der eine oder andere Arbeitgeber das auch finanziell ausnutze. „Wenn in einer Branche zu viele Überstunden anfallen, müssen mehr Leute eingestellt werden, halten sie sich in Grenzen, muss eine klare Überstundenregelung gelten“, so die Forderung Ewens.

Gewerkschaften und Betriebsräte sehe er dabei besonders in der Pflicht, entsprechende Vereinbarungen zu treffen und auf deren Einhaltung zu pochen. „Es gibt mittlerweile so viele Möglichkeiten, Arbeitszeitkonten zu vereinbaren, dass es für einen Verfall von Überstunden keine Ausrede mehr gibt“. Ob Gleitzeitmodelle oder Überstundenkonten, Ansparmodelle oder Langzeitkonten – wenn die Parteien sich einig sind, seien sogar Win-win-Situationen möglich.

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Gedruckt am 19.04.2024 13:37.